Ist Bubble Tea im Jahr 2025 noch rentabel? Europäischer Marktausblick und Investitionstrends

Vom globalen Trend zum strategischen Wachstum
Vor einem Jahrzehnt war Bubble Tea ein Nischengetränk aus Taiwan, das vor allem wegen seiner kaubaren Perlen und der farbenfrohen Präsentation Aufmerksamkeit erregte. Bis 2025 hat es sich zu einem globalen Lifestyle-Getränk entwickelt — von Boutiquecafés in Paris bis zu Take-away-Theken in London und Berlin.
Doch während der Markt reift, stellt sich eine entscheidende Frage: Ist Bubble Tea im Jahr 2025 immer noch ein profitables Geschäft, insbesondere in Europa, wo die Kosten hoch und der Wettbewerb intensiv sind?
Die kurze Antwort lautet: Ja, aber nicht mehr auf dieselbe Weise wie früher. Die Rentabilität hängt heute weniger von der Begeisterung ab, sondern vielmehr von Effizienz, Differenzierung und Nachhaltigkeit.
1. Der europäische Markt: Reife trifft auf Chancen
Der europäische Bubble-Tea-Markt wächst weiter, wenn auch langsamer als in den Boomjahren 2020–2023. Laut aktuellen Marktanalysen konzentriert sich das Wachstum nun auf regionale Diversifizierung und Markenlokalisierung statt auf reine Filialexpansion.
Westeuropa — insbesondere das Vereinigte Königreich, Frankreich und Deutschland — hat Bubble Tea fest in die urbane Kultur integriert. Gleichzeitig entwickeln sich Mittel- und Osteuropa zu neuen Wachstumsmärkten, in denen die Betriebskosten niedriger und die Konsumenten neugierig sind.
Interessanterweise verschieben sich die europäischen Verbraucher von neuheitsgetriebenen Käufen hin zu qualitätsorientierten Entscheidungen. Sie achten auf Inhaltsstoffe, Zuckergehalt und nachhaltige Verpackung — was Chancen für Hersteller schafft, die Premium-, Clean-Label- und umweltfreundliche Rezepturen anbieten können.
2. Gewinnmargen unter Druck: Was den Erfolg wirklich bestimmt
Im Jahr 2025 liegt die größte Herausforderung nicht in der Nachfrage — sondern in der Margenkompression. Steigende Kosten für Zutaten und Logistik, kombiniert mit strengeren EU-Nachhaltigkeitsvorschriften, haben den durchschnittlichen Gewinn pro Becher reduziert.
Eine typische Kostenaufteilung sieht wie folgt aus:
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Zutaten (Tee, Milch, Tapioka, Aromen): 35–40 % der Gesamtkosten
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Arbeitskosten: 20–25 %
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Miete und Nebenkosten: 15–20 %
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Verpackung und Nachhaltigkeitsanforderungen: 10–15 %
Dies lässt nur etwa 10–15 % Nettogewinn übrig, was Betreiber zwingt, strategischer zu denken.
Diejenigen, die überleben und wachsen, sind jene, die ihre Lieferketten optimieren, Automatisierung einsetzen und sich auf margenstärkere Produkte konzentrieren — etwa Milchhaartees, saisonale Geschmacksrichtungen oder limitierte Kooperationen.
3. Innovation als Gewinnmultiplikator
Technologische und produktbezogene Innovationen definieren 2025 neu, was „Bubble Tea“ bedeutet.
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Pulverbasierte Milchtees mit verbesserter Löslichkeit und gleichbleibendem Geschmack helfen Cafés, Abfall zu reduzieren und Qualität zu sichern.
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Pflanzenbasierte Optionen wie Hafer- und Sojamilch sind inzwischen Mainstream, angetrieben durch Europas vegane und laktosefreie Bewegungen.
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Automatisierte Teespender und intelligente Brühsysteme senken die Arbeitskosten, besonders in Märkten mit steigenden Löhnen.
Diese Innovationen steigern nicht nur die Effizienz, sondern ermöglichen auch Markendifferenzierung — entscheidend in einem Markt, in dem visuelle Ästhetik und Geschmacksinnovation oft wichtiger sind als Markenloyalität.
4. Resiliente Lieferketten: der verborgene Motor des Gewinns
Für Europa ist die Zuverlässigkeit der Lieferkette zu einem entscheidenden Faktor für die Rentabilität geworden.
Die COVID-19-Ära hat die Risiken einer übermäßigen Abhängigkeit vom Ferntransport aus Asien offengelegt. Seitdem sind regionale Partnerschaften und lokale Lager der neue Standard.
Führende Zutatenlieferanten bieten nun:
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Stabile Lagerbestände über EU-weite Vertriebszentren
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Maßgeschneiderte OEM-Formulierungen für europäische Geschmacksprofile
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Kürzere Lieferzeiten und geringere Logistikkosten
Diese Regionalisierung ermöglicht es Marken, schneller zu skalieren und auf saisonale Nachfrage zu reagieren — sei es der „Matcha-Latte-Boom“ in Paris oder der „Früchtetee-Trend“ in Warschau.
5. Verbraucherverhalten: Erlebnis statt Menge
Im Gegensatz zu frühen Märkten sucht das europäische Publikum von Bubble Tea heute emotionalen und erfahrungsbezogenen Wert.
Junge Konsumenten betrachten Bubble-Tea-Shops als Lifestyle-Orte — irgendwo zwischen Café und Designstudio.
Dies bedeutet, dass Rentabilität weniger vom Verkaufsvolumen abhängt, sondern stärker vom Schaffen einzigartiger und erinnerungswürdiger Erlebnisse:
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Limitierte saisonale Menüs, inspiriert von europäischen Desserts
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Handgemachte Toppings wie Fruchtgelees, Käsecreme oder Kräuterperlen
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Storytelling, das asiatisches Handwerk mit europäischer Kreativität verbindet
Richtig umgesetzt schafft dieser Ansatz Markenresilienz, die über kurzfristige Trends hinaus Bestand hat.
6. Nachhaltigkeit: der neue Wettbewerbsvorteil
Im Jahr 2025 ist Nachhaltigkeit keine Option mehr — sie ist eine Profitstrategie.
Die EU-Richtlinie zu Einwegplastik und das gestiegene Umweltbewusstsein der Verbraucher haben die Einführung von biologisch abbaubaren Strohhalmen, Papierbechern und recycelbaren Deckeln beschleunigt.
Obwohl dies die Anfangskosten erhöht, gewinnen Marken, die früh investieren, oft langfristige Kundenbindung und regulatorische Sicherheit.
Lieferanten, die umweltfreundliche Materialien ohne Qualitätsverlust anbieten können, werden zu bevorzugten Partnern sowohl für europäische Ketten als auch für unabhängige Cafés.
Nachhaltigkeit umfasst auch die Beschaffung — transparente Lieferketten, nachvollziehbare Herkunft von Tapioka und ethisch beschaffte Teeblätter werden zunehmend Teil der Markenidentität von Cafés.
7. Investitionsausblick: Was zwischen 2025 und 2030 zu erwarten ist
Der europäische Bubble-Tea-Sektor bleibt ein attraktives Nischensegment innerhalb der Getränkeindustrie, doch Investoren suchen nun intelligentes Wachstum statt bloßer Expansion.
Zu den aufkommenden Chancen gehören:
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Private-Label-Partnerschaften mit OEM-Herstellern zur Entwicklung lokalisierter Geschmacksrichtungen.
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Funktionale Getränke, die Bubble-Tea-Texturen mit Vitaminen oder Kollagen kombinieren.
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Hybride Cafés, die Kaffeekultur und Teetrends miteinander verbinden.
In den nächsten fünf Jahren wird ein moderates, aber stabiles Wachstum erwartet, wobei sich die Rentabilität auf Akteure verlagert, die Folgendes kombinieren:
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Kontrolle der Lieferkette
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Innovative Produktentwicklung
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Strategien zur Markenlokalisierung
Kurz gesagt, die Gewinner werden diejenigen sein, die Bubble Tea nicht nur als Getränk, sondern als weiterentwickelnde Kategorie betrachten.
Gewinn liegt in der Anpassung, nicht in der Nachahmung
Bubble Tea bleibt auch 2025 profitabel — aber nicht für jeden.
Der europäische Markt belohnt diejenigen, die lokale Kultur, nachhaltige Prozesse und langfristige Partnerschaften verstehen. Die Ära des Copy-Paste-Franchise-Wachstums ist vorbei; die Zukunft gehört denen, die verantwortungsvoll innovieren und global denken.
In diesem neuen Kapitel geht es bei Rentabilität nicht nur um den Verkauf von Getränken — sondern um den Aufbau resilienter Systeme, authentischer Erlebnisse und interkultureller Verbindungen, die den Geist von Bubble Tea auch in Zukunft lebendig halten.